Preisstatistik: Ölmärkte vor Gipfeltreffen kaum verändert – Heizölpreise geben deutlich nach

Obwohl sich die Ölmärkte in der letzten Woche im Endeffekt nahezu seitwärts bewegt haben, setzte sich der Abwärtstrend bei den Heizölpreisen weiter fort. Verantwortlich dafür war ein abermaliger Rückgang bei den Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl.

Beim Heizöl betrug der Abschlag gegenüber der Vorwoche 1,9 % oder 1,74 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 7,7 % oder 7,36 Euro. Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch sind die durchschnittlichen Heizölpreise damit um rund 16,6 % gefallen.

In der vergangenen Woche war der Freitag mit 87,77 Euro für 100 Liter der günstigste Tag für den Heizölkauf. Der Dienstag wiederum war mit 89,65 Euro der teuerste Tag, um seine Heizölvorräte aufzufüllen.

Ölmärkte reagieren auf Zoll-Aussetzung mit steigenden Preisen
Obwohl die Ölmärkte in der letzten Woche von Beginn an im Bann des für Freitag angesetzten Treffens zwischen den Präsidenten der USA und Russlands zur Beendigung des Ukraine-Krieges standen, hatte zum Wochenauftakt das Thema Strafzölle kurzzeitig alle Aufmerksamkeit bekommen.

Denn nur wenige Stunden, bevor am vergangenen Montag die Wiedereinführung hoher US-Zölle auf chinesische Waren erfolgt wäre, hatte US-Präsident Donald Trump eine Verordnung unterzeichnet, mit der sich die Frist um 90 Tage bis Mitte November verlängerte. Diese Meldung wurde mit steigenden Ölpreisen quittiert, da sich eine zollbedingte Beeinträchtigung der chinesischen Wirtschaft spürbar auf die Ölmärkte ausgewirkt hätte.

Für den Rest der Woche sorgten hohe US-Öllagerbestände, schwache chinesische Wirtschaftsdaten und Prognosen für einen reichlich versorgten Ölmarkt in diesem und im kommenden Jahr dafür, dass sich die Ölpreise mehr oder weniger seitwärts bewegten.

Trump droht Putin mit Konsequenzen
Gestützt wurden die Ölmärkte alleinig von den Äußerungen im Vorfeld des für Freitagabend unserer Zeit angesetzten Gipfeltreffens zwischen Trump und Putin. Noch am Donnerstag hatte der US-Präsident vor „sehr schwerwiegenden Konsequenzen” gewarnt, sollte sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten über die Ukraine scheitern.

Angesichts dessen, neigten Teilnehmer an den Ölmärkten vor dem Treffen weiter zur Vorsicht, da sie befürchteten, dass es je nach Ausgang der Verhandlungen entweder zu einer Lockerung der Sanktionen gegen russisches Rohöl oder zu härteren Maßnahmen kommen könnte.

Heizölpreise notieren trotz Steuerbelastung deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus
Angesichts der Abwärtsbewegung in der letzten Woche notieren die Heizölpreise selbst unter Berücksichtigung der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte,  rund 7,5 % unterhalb des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Gegenüber den vor zwei Jahren zu diesem Zeitpunkt festgestellten Kursniveaus haben sich die Heizölpreise sogar um 20 % verbilligt.

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 15.08.2025